Kooperationsprojekt Wirtschaftsraum Mittellandkanal
Gemeinden und Lokale Aktionsgruppen unterzeichnen Vereinbarung
Unter dem Titel „Wirtschaftsraum Mittellandkanal an der Entwicklungsachse Magdeburg-Wolfsburg“ haben am 28. Juni 2017 drei Gemeinden und drei Lokale Aktionsgruppen (LAG) im Europäischen LEADER-Prozess eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Ziel des Vorhabens ist es, das kommunale Handeln zur Entwicklung des Wirtschaftsraumes zu harmonisieren. Konkret bedeutet das den Willen der Anrainer des Mittellandkanals, ihre Strategien und Handlungen aufeinander abzustimmen und damit auch einen Beitrag zu leisten, um die entsprechenden Ziele des Regionalen Entwicklungsplanes für die Planungsregion Magdeburg umzusetzen.
Der Landkreis Börde unterstützt das Kooperationsprojekt. In mehreren, vom Landkreis angestoßenen Arbeitskreisen wurden die Voraussetzungen geschaffen, um nunmehr diese verbindliche Kooperationsvereinbarung auf den Weg zu bringen.
Die Europäische Union bietet LEADER-Aktionsgruppen die Chance, gemeinsame Vorhaben (sogenannte gebietsübergreifende Kooperationsprojekte) mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zu fördern. In Sachsen-Anhalt sind die entsprechenden Regelungen in der Richtlinie LEADER/CLLD zusammengefasst. Die Verantwortung für die Richtlinie, die bereits seit 2015 existiert, liegt beim Landesfinanzministerium. Bewilligungsbehörde für die EU-Fördermittel ist das Landesverwaltungsamt.
Grundlage für die angestrebte engere Zusammenarbeit ist die Übereinkunft der Mitglieder der drei benachbarten Lokalen Aktionsgruppen (LAG) „Flechtinger Höhenzug“, „Colbitz-Letzlinger Heide“ und „Rund um den Drömling“. Bereits im Herbst 2016 hatten die Mitgliederversammlungen der Aktionsgruppen entsprechende Beschlüsse gefasst, um die jetzt angebahnte Zusammenarbeit zu unterstützen. Die LAG-Vorsitzenden Steffi Trittel (LAG Flechtinger Höhenzug), Erika Tholotowsky (LAG Colbitz-Letzlinger Heide) und Gerhard Reinecke (LAG Rund um den Drömling) haben daher Ende Juni für die beteiligten Aktionsgruppen die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Die Zusammenarbeit soll im Rahmen eines zweijährigen Kooperationsvorhabens (2017-2019) organisiert und aus Mitteln des LEADER/CLLD-Prozesses kofinanziert werden. In jeder der beteiligten LAG übernimmt jeweils ein Projektträger eigenständige Teilaufgaben zur Erreichung des gemeinsamen Kooperationsziels. So wird sich die Gemeinde Calvörde um die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für den gemeinsamen Wirtschaftsraum Mittellandkanal bemühen, die Gemeinde Bülstringen wird die Erarbeitung eines Standort-Marketingkonzeptes und -plans initiieren und die Gemeinde Niedere Börde wird für die Moderation des Kooperationsprozesses inklusive der Berichterstattung und der Öffentlichkeitsarbeit die Verantwortung übernehmen. Die dafür erforderlichen Fachleistungen werden durch externe Dienstleister übernommen, die im Zuge eines Ausschreibungsprozesses (nach der Bewilligung der EU-Fördermittel) gebunden werden sollen. Dazu stellt jede Gemeinde eigenständig einen Fördermittelantrag beim Landesverwaltungsamt. Die Höchstförderung pro Antragsteller beträgt 50.000 Euro.
Bildtext: Kommunen am Mittellandkanal vereinbaren engere Zusammenarbeit: Stehend v. l. Dr. Wolfgang Bock, LEADER-Manager, Sven Fricke, Unternehmerbüro Gemeinde Barleben, Landrat Hans Walker, Holger Mühlisch, Regionalmanager Landkreis Börde, Eckhard Groß, Regionale Planungsgemeinschaft Magdeburg, Danny Schonscheck, Leiter Fachdienst Wirtschaft Landkreis Börde
Sitzend v. l. Martin Stichnoth, Bürgermeister Stadt Wolmirstedt, Rolf Schmeling, Lokale Aktionsgruppe „Rund um den Drömling“, Erika Tholotowsky, Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe Colbitz-Letzlinger Heide, Steffi Trittel, Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe Flechtinger Höhenzug, Sven Fahrenfeld, Bürgermeister Gemeinde Bülstringen