Verein möchte alten Mühlenmotor wieder fit machen
Der Kultur- und Geschichtsverein Ebendorf hat sich zum Ziel gesetzt, die alte Mühle im hinteren Teil des Mühlenhofes in der Haldensleber Straße wieder zugänglich und für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Zu der historischen Ausstattung gehört auch ein über 100 Jahre alter Motor. Doch der hat vor Jahrzehnten den Geist aufgegeben und läuft nicht mehr. Um die technische Anlage wieder fit machen zu können, hat der Kultur- und Geschichtsverein von der Abo Wind AG im Sommer eine Spende von 2.000 Euro erhalten. Das Unternehmen ist eng mit der Ortschaft verbunden, betreibt hier eine Biogas- und eine Photovoltaikanlage.
Derzeit ist der 240 Kilogramm schwere Motor ausgebaut und wird von einer Spezialfirma repariert.
Heinz Reckler, stellvertretender Vorsitzender des Kultur- und Geschichtsvereins, gibt einige Einblicke in die Geschichte des Mühlenhofes. Er weiß, dass seit den 1920er Jahren bis 1965 auf dem Mühlenhof noch allerhand Getreide zu Schrot und Mehl gemahlen wurde, darunter Weizen, Hafer, Gerste, Roggen und Mais. Betrieben wurde die Mühle von der Familie Becker. Nachdem sie die alte Bockwindmühle am Standort „An der Windmühle“ in Ebendorf aufgegeben hatte, richtete sich die Familie am Mühlenhof in der Haldensleber Straße ein. Im Vorderhaus war der Wohnbereich, während die alte Scheune zur Mühle umgebaut wurde. Hier wurde der 1918 von der Berliner „Fabrik elektrische Anlagen und Apparate Dr. Max Levy“ gefertigte, 20 PS starke Motor installiert und tat viele Jahre seine Dienste.
Im nächsten Jahr soll alles fertig sein. Der Wunsch des Kultur- und Geschichtsvereins Ebendorf ist es, die Technik anlässlich des Deutschen Mühlentages, der immer an Pfingsten stattfindet, wieder vorführen zu können. Schon seit zehn Jahren beteiligt sich der Verein an diesem deutschlandweiten Veranstaltungstag und öffnet die Tore des Mühlenhofes für die Besucher. „Wenn die zahlreichen Gäste dann auch den funktionstüchtigen Motor bestaunen könnten, das wäre schon eine große Sache“, sagt Heinz Reckler.
Der Kultur- und Geschichtsverein hat derzeit rund 70 Mitglieder. Ziel ist die Wahrung und Pflege kulturellen und geschichtlichen Brauchtums. Wer Interesse hat, sich in Sachen Heimatverbundenheit zu engagieren, kann sich per E-Mail an info@kugvebendorf.de melden.
Bildtext: Der Kultur- und Geschichtsverein Ebendorf hat für die Sanierung des über 100 Jahre alten Mühlenmotors eine 2.000 Euro Spende von der Abo Wind AG bekommen. Projektleiter Konstantin Weber hat den symbolischen Scheck an den Vereinsvorsitzenden Michael Oelze und den Stellvertreter Heinz Reckler (v.l.) übergeben. Mit dabei auch Bürgermeister Frank Nase (re.) und Ortsbürgermeister Manfred Behrens (hinten).