Unternehmerfrühstück - Archivierte Daten 

Unternehmerfrühstück

07. April 2006, Volvo-Auto-Haus, Lindenallee 22, Barleben 

Tagesordnung

• Begrüßung durch den Bürgermeister der Gemeinde
  Barleben, Franz-Ulrich Keindorff und Vorstellung des
  Unternehmens Volvo Auto Haas durch den Geschäftsführer,
  Herrn Werner Wildgrube und der Leiterin Nutzfahrzeuge,
  Frau Ute Lüder.

• Vortrag von Herrn Dr. Klaus Hieckmann, Präsident der IHK-
  Magdeburg und geschäftsführender Gesellschafter der
  SYMACON GmbH Barleben, zum Thema:

  "Wirtschaft – wo steht das Land Sachsen-Anhalt"


• Informationen zu Dienstleistungen des ESA Erfinderzentrum
  Sachsen-Anhalts von Geschäftsführer Patentassessor
  Dr. Volker Fischer.

• Diskussion und Sonstiges



Begrüßung

Gastgeber, Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff, begrüßte die anwesenden UnternehmerInnen und bedankte sich beim Volvo Autohaus Haas für die freundliche Einladung. Dann gratulierte er dem Unternehmer Dieter Montag, Allianz-Vertretung Montag, der an diesem 7. April seinen Geburtstag feierte.

Der weitere Gastgeber und Geschäftsführer von Auto-Haas, Herr Werner Wildgrube, begrüßte ebenfalls die Anwesenden.

Herr Wildgrube erläuterte den Teilnehmern, wie die heutige Firma Auto-Haas entstand.

Er sagte, dass das Unternehmen nach der friedlichen Revolution 1989 am 01.09.1990 eine der ersten Firmen noch unter anderem Namen am Standort Barleben war und seit August 1994 als Volvo Auto-Haas bekannt ist.

Herr Wildgrube erläuterte das Profil der Barleber Firma und nannte einen Jahresumsatz von 25- 27 Millionen Euro, das sind, so Wildgrube,  natürlich auch die Steuern für die Gemeindekasse.

Abschließend zählte er die weiteren neun Auto-Haas-Standorte der deutschlandweit agierenden Firma auf und gab bekannt, dass in diesem Jahr ein weiterer in Frankfurt dazu kommen wird.


Vortrag „Wirtschaft – wo steht das Land Sachsen-Anhalt“

Dr. Klaus Hieckmann, Präsident der IHK Magdeburg und geschäftsführender Gesellschafter der Firma Symacon in Barleben erläuterte in seinem Vortrag zum Thema „Wirtschaft – wo steht das Land Sachsen-Anhalt?“, Probleme, Möglichkeiten und wirtschaftliche Notwendigkeiten in unserem Bundesland.

Mit seinem profunden wirtschaftlichen Wissen und den langjährigen Kenntnissen und Erfahrungen, besonders auch auf internationalem Parkett, nannte er wesentliche Eckpunkte der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt.

Trotz der gegenwärtig gravierenden Probleme auf dem Arbeitsmarkt hat LSA im Vergleich von 1989 zu heute wirtschaftlich große Fortschritte gemacht.

• Gegenüber Sachsen, als vergleichbares Bundesland, ist LSA nicht schlechter.

• 46 000 Unternehmen gibt es in LSA (ohne Ich-AG)

• Um den Abwanderungsprozess aufzuhalten fehlen 3 000 Unternehmen.

• LSA steht auf Platz vier der dynamischen Wirtschaftsentwicklung
   in Deutschland.

• LSA hat die meisten Auslandsinvestitionen der letzten vier Jahre aller
   Bundesländer.

• zu bedenken ist aber: 80 Prozent aller Unternehmen in LSA haben nur
   bis zu 20 Beschäftigte.

• Pro Tag werden durch das Land 2,6 Millionen Euro Zinsen gezahlt.

• Das Angebot auf dem Arbeitsmarkt ist stark rückläufig. Sind es 2006 noch
   etwa 34 500 Schulabgänger, so gibt es in naher Zukunft mit 17 000 nur
   noch etwa die Hälfte.

• Die wirtschaftliche Perspektive in LSA liegt weiterhin in der Chemie, der
   Ernährungsgüterwirtschaft, dem Metallbau und natürlich dem modernen
   Maschinenbau. Auch die Gummi- Kunststoff- und Keramikbranche hat gute
   Chancen.

• Schädlich für die Wirtschaft in LSA war nach der Wende die permanente
   Aussage, dass der Maschinenbau tot sei. Trotzdem hat er sich bis heute
   wieder gut erholt.

• Nötig sind Steigerungen in der Dienstleistungsbranche. Ohne Industrienähe
   gibt es hierfür jedoch kaum Chancen.

• Frage nach der wirtschaftlichen Lage: 28 Prozent der Befragten meinen,
   es geht jetzt besser. Dadurch wächst auch das Vertrauen in die
   LSA-Wirtschaft.

• Trotzdem ist es leider noch so, dass hier in der Bundesrepublik „Politik der
   kleinen Schritte“ stattfindet, obwohl woanders „Siebenmeilenstiefel“
   herrschen (China, Korea, Indien, Südamerika).

• Aber – Probleme der Entwicklung sind die steigenden Preise von Kraftstoff
   und Energie, die Zahlungsmoral und der allgemeine Preisverfall.

• Ein weiteres Problem sind die hohen Arbeitskosten. In Deutschland gibt es die
  zweithöchsten Arbeitskosten in Europa mit 25 Euro je Stunde
  (Slowakei = 3,60 € ….China ?).

• Die Globalisierung lässt Informationen in Sekundenbruchteilen durch die Welt
   gehen. Dadurch ist kaum noch eine Abschottung der Märkte möglich.

• Die Globalisierung bietet den kleinen Unternehmen kaum noch Chancen.

• Die IHK will künftig Unternehmungen in Richtung Osteuropa stärker
   unterstützen.

• China war vor 30-40 Jahren nur Markt oder Subproduzent, heute ist die
   VR China Exporteur und ihr Geld stützt sogar den Dollar.

• Chinas Potential ist riesig. Z.B. erfolgt eine jährliche Ausbildung von
   Ingenieuren, wie Deutschland insgesamt hat.

• Eine finanzielle Förderung in Deutschland sollte nur noch dort erfolgen, wo
   Nachhaltigkeit zu sehen ist.

• Große Probleme gibt es beim Nachwuchs. Besondere Defizite sind in der
   Bildung festzustellen. Eine Vielzahl bricht schon nach 14 Tagen die Lehre ab.


Als Fazit nannte Dr. Hieckmann:

Das Wichtigste ist, die bestehenden Unternehmen zu stabilisieren und bei der Ansiedlungspolitik stärker auch so genannte „Große“ anzuwerben, denn die ziehen die „Kleinen“ nach.


Diskussion zum Tagesordnungspunkt 2

Herr Simchen von Simchen-Immobilien Hannover nennt in der anschließenden Diskussion weitere Fakten der wirtschaftlichen Entwicklung.

• 60 Milliarden Euro werden von 2007-2013 von Deutschland für Wirtschafthilfe
   und Infrastruktur in Polen  investiert.

• Ständiges schrumpfen der Mitarbeiterzahlen in Unternehmen verschlechtern
   die Arbeitsmarktlage.

• China und Südamerika produzieren und Deutschland ist nur noch Verkäufer.

Dr. Hieckmann antwortet, dass diese Warenströme sehr gut von unserer Region aus verteilt werden könnten – hier muss künftig viel mehr getan werden.

Herr Dürrmann, Geschäftsführer von Diamantkernbohrungen Dürrmann in Meitzendorf, beklagte die „organisierte“ Insolvenz. Dadurch stehen Subunternehmer „im Regen“. Er hat selbst diese Erfahrung in der Baubranche gemacht.

Dr. Hieckmann antwortet: Hier kann er natürlich keine Antwort geben. Das Problem muss aber permanent thematisiert werden.

Herr Simchen nennt als einen wesentlichen Grund von Insolvenzen die „Geiz-ist-geil“-Praktik vieler Unternehmer.

Dr. Hieckmann antwortet: Auch der Preisdruck der EU bringt viele Probleme. Hier sollte sich die Bundesregierung nicht soviel gefallen lassen.

Auch die Verteilung der Mittel sollte bei Bedarf besser beobachtet werden und mit Nachdruck in Brüssel angemahnt werden.

Der Bürgermeister bedankte sich beim Referenten und verabschiedete ihn, weil der einen wichtigen Termin in seinem Unternehmen wahrnehmen musste.


Dienstleistungen des Erfinderzentrums

Patentassessor Dr. Volker Fischer, Geschäftsführer des Erfinderzentrums Sachsen-Anhalt gab Informationen zu Dienstleistungen des Unternehmens.Wegen der schon fortgeschrittenen Zeit erläuterte er kurz und prägnant gewerbliche Schutzrechte, den Umgang mit Patenten und Gebrauchsmustern sowie Geschmacksmustern und Marken.Er nannte es eine nicht zu unterschätzende Aufgabe der Unternehmen, sich auch diesem Themenkreis zu widmen. Oberflächlichkeit oder gar Ignoranz kann zu gravierenden finanziellen Unternehmensschädigungen führen.

Weiterhin nannte Dr. Fischer Fördermöglichkeiten zu Projekten. Er erklärte, dass eine Förderung schon ab einer Summe von 1600 Euro möglich ist und bis zu maximal 70 Prozent gefördert werden kann.

Auch Recherchen zur Patentfähigkeit eines Produktes sind möglich.

Dr. Fischer verwies auf die von ihm mitgebrachten Infobroschüren des Patent- und Markenamtes als Quelle für Forschungs- und Produktinnovation.


Sonstiges

Anschließend erinnerte Herr Volkhard Meinecke, Redakteur der Homepage www.barleben.de, die anwesenden UnternehmerInnen daran, sich mit ihrer Firma kostenlos ins Branchenverzeichnis auf www.barleben.de ein zutragen. Nach der ersten Aufforderung zum Unternehmerfrühstück im Januar (Stand war seinerzeit 35 Unternehmen) hatten spontan zehn weitere Unternehmen ihre Firma mit Profil eingestellt. Heute sind es bereits 63.

Mit einem Beitrag zur Wirtschaftsförderung machte Herr Meinecke den Vorschlag, den Mittellandkurier, das Informationsblatt der Gemeinde, mit einem vierseitigen Wirtschaftsteil zu erweitern.

Hier könnten Unternehmen vorgestellt werden, um sie am Markt besser bekannt zu machen, aber auch eine bessere Identifikation bei den Einwohnern zu erreichen.

Weiter könnten diese Unternehmensnachrichten den Informationsbedarf der anderen Unternehmen verbessern.

Die Erscheinungsweise wäre vier Mal im Jahr jeweils nach dem traditionellen Unternehmerfrühstück. Da diese Seiten aber je Ausgabe etwa 300 Euro Kosten verursachen, müssten sie von den jeweils genannten Unternehmen aufgeteilt getragen werden. Die Unternehmen gaben in der Diskussion dazu „grünes Licht“.

Zum Abschluss der Diskussion lud der Geschäftsführer des IGZ, Dr. Udo Häfke, die Unternehmer herzlich zum Tag der offenen Tür ein. Das Jubiläum 15 Jahre IGZ wird am 20. Mai ab 18:00 Uhr gefeiert.

Bürgermeister, Herr Keindorff, bedankte sich zum Abschluss noch einmal für die gelungene Veranstaltung und nannte den nächsten Termin. Das 5. Unternehmerfrühstück findet am 7. Juli um 8:00 Uhr bei der Firma Salutas, dem größten Arbeitgeber der Region, statt.

Beim lockeren Ausklang des Treffens bei Auto-Haas, die auch den Pkw „Jaguar“ in der Angebotspalette haben, konnten Teilnehmer auch mal im fast 100 000 Euro teuren Jaguar-Cabrio probesitzen.

 


Teilnehmer

Frau Bausenwein Tupperware Bezirkshandlung Bausenwein
Herr Bausenwein Tupperware Bezirkshandlung Bausenwein
Herr Blenk Blenk & Schramke Fahrzeugpflege
Frau Braune Kroha-Druck GmbH
Herr Dürrmann Diamantkernbohrungen Dürrmann
Herr Dr. Fischer ESA Erfinderzentrum Sachsen-Anhalt
Herr Franke Avascreen, Salzwedel
Herr Fröhndrich Europart Fahrzeugteile
Herr Goldmann Comex Computer
Frau Görs Pe-Ra Trading Company
Herr Gutmann Regio com GmbH
Herr Dr. Häfke IGZ
Herr Hesse Pe-Ra Trading Company
Herr Heydenreich Magdeburger Schweißtechnik GmbH
Herr Dr. Hieckmann
 
Präsident der IHK Magdeburg,
Symacon GmbH
Herr Hofmann GVI
Herr Prof. Krampitz Elektrotechnologien und Anlagenbau GmbH
Herr Krause Netzwerk Kommunikationssysteme GmbH
Herr Lucas Nagel Baumaschinen
Frau Lüder Volvo Autohaus Haas
Herr Lüder Kleim & Lüder GbR
Herr Mansch Magdeburger Verlags und Druckhaus
Herr Montag Allianz- Vertretung
Herr Dr. Müller Netzwerk Kommunikationssysteme GmbH
Herr Olbricht  Elektromotoren und Gerätebau GmbH
Herr Pohl Technologiepark Ostfalen (TPO)
Herr Reppe TNT Express GmbH
Herr Rieger Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH
Herr Schmidt Magdeburger Verlags und Druckhaus
Herr Schramke Blenk & Schramke Fahrzeugpflege
Herr Schultze Personalvermittlungsagentur Personal Total
Herr Simchen Simchen Immobilien
Herr Spoer  Handelsvertreter
Frau Tajer Spedition Wilhelm Moers
Herr Tretschok Netzwerk Kommunikationssysteme GmbH
Herr Wagner Hotel Sachsen-Anhalt, Barleben
Herr Wildgrube Volvo Autohaus Haas
Herr Wischeropp Hotel Bördehof, Ebendorf
   
Vertreter der Gemeindeverwaltung Barleben  
   
Herr Keindorff Bürgermeister
Herr Meseberg Stellv. Bürgermeister
Herr Knust Hauptamtsleiter
Herr Barthel Gemeinderatsmitglied
Herr Hass Öffentlichkeitsarbeit
   
Herr Meinecke Redakteur Internet
Herr Skubowius Redakteur Mittellandkurier


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