Unternehmerfrühstück

28. September 2007, Laempe und Mössner, Barleben, OS Meitzendorf

Tagesordnung

• Begrüßung durch den Bürgermeister der Gemeinde Barleben, Franz-Ulrich Keindorff, und Informationen der Geschäftsführerin von Laempe & Mössner, Dagmar Schwarz, zum Unternehmen
• Landrat Thomas Webel: Barleben und der neue Landkreis Börde – eine starke Stütze der Wirtschaftsregion
• Ein kurzes Resümee der vergangenen neun Treffen von Franz-Ulrich Keindorff unter dem Motto:
  10. Unternehmerfrühstück – Verwaltung und Unternehmen gemeinsam für einen starken und innovativen Wirtschaftsstandort Barleben
• Beitrag von Monika Kukuk, Schulleiterin der Sekundarschule der Gemeinde Barleben, zu Ergebnissen des praxisorientierten Unterrichts
• Kurzporträt des Unternehmens „Flirticus“ von Ines Thiede, Barleber Inhaberin einer Coaching- und Rhetorikagentur
• Diskussion und Sonstiges

Begrüßung

Der Gastgeber dieser Veranstaltung, die Meitzendorfer Firma Laempe & Mössner, überraschte die rund 40 Teilnehmer mit einer außergewöhnlichen Lokalität. Ein extra aufgebautes und der Jahreszeit entsprechend beheiztes Zelt war Ort des 10.Unternehmerfrühstücks.Gut gelaunt begrüßten Barlebens Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff und Laempe- Geschäftsführerin Dagmar Schwarz die Teilnehmer. Besonders auch Landrat Thomas Webel und IHK-Präsident Klaus Olbrich. Eine kurze Übersicht über das weltweit agierenden Unternehmen, das als führender Anbieter von Kernfertigungstechnik für Gießereien ist und Komplettlösungen für die gesamte Kernmacherei liefert und seit Jahren volle Auftragsbücher hat, gab Dagmar Schwarz. Rund 220 Beschäftigte, 20 Azubis und ebenso viele Leiharbeitnehmer hat das Unternehmen gegenwärtig insgesamt. Im Standort Schopfheim arbeiten etwa 100 Beschäftigte, vorwiegend Ingenieure in der Konstruktion. Kunden sind alle renommierten Autohersteller sowie Gießereiunternehmen weltweit. Mit einem Jahresumsatz von 45 Mio. EUR hat die Firme ihre Kapazitätsgröße fast erreicht. 2008 ist voll ausgebucht, sagte Frau Schwarz, sodass alle Arbeitsplätze gesichert sind. Trotzdem sucht das Unternehmen ständig qualifiziertes Fachpersonal. Auch die Gemeinde und die Region werden von Laempe & Mössner unterstützt. Den anwesenden Unternehmern bot Frau Schwarz zum Ende der Veranstaltung einen Betriebsrundgang mit dem Betriebsleiter Joachim Gabelmann an.

Vortrag 1

Bürgermeister Keindorff resümierte dann über die vergangenen Treffen zum Unternehmerfrühstück seit Juni 2005. Vor über zwei Jahren, am 17. Mai 2005, traf er sich gemeinsam mit dem Geschäftsführer des IGZ, Dr. Udo Häfke und mit Unternehmern des Standortes Barleben zu einem lockeren Gedankenaustausch. Weitere Orte und Gastgeber waren die Meitzendorfer Malerfirma Temps, die Mittellandhalle, Das Volvo-Autohaus Haas, die Salutas Pharma GmbH, die Volksstimme, Das Ebendorfer Hotel Bördehof, das Hotel Sachsen-Anhalt in Barleben, die Firma TNT Express mit dem Treffpunkt IGZ-Restauration und aktuell die Meitzendorfer Firma Laempe und Mössner.
Immer, so der Bürgermeister, waren es aktuell interessante Themen und hochrangige Referenten sowie das moderate Klima der Gesprächsrunden das das große Interesse bei den Unternehmern weckte. In seiner Bilanz der Vergangenheit gab sich der Bürgermeister zuversichtlich für die weiteren Treffen. Der Anspruch wächst von mal zu mal.

Vortrag 2

Dann bedankte sich Landrat Thomas Webel für die Einladung und informierte über den Mitte des Jahres gegründeten Landkreis Börde. Mit nur 100 km² Territorium weniger ist er fast so groß wie das Saarland, sagte Webel, und schloss an, dass er inzwischen ein Exot unter den Landräten in Deutschland ist. Von Anfang an stand er in drei Körperschaften als Landrat vor. Angefangen mit dem Kreis Wolmirstedt, dann dem Ohrekreis und schließlich dem Landkreis Börde. Dann nannte er einige Eckzahlen und Fakten des neuen Kreises. Weniger gut und noch verbesserungsbedürftig ist die Exportquote von nur 36,4 %. Die Otto-Group mit Ihren Tochterunternehmen in Haldensleben ist mit rund 2000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber im Bördekreis.
Dieser neue Kreis „hatte gestern eine Arbeitslosenquote von nur 10,2 %“, leider,so Webel, lag Oschersleben etwas dahinter. Damit hat der Kreis die Spitzenposition bei der geringsten Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wird immer schwerer. Die 1-Euro-Beschäftigung ist dabei eine Möglichkeit. Natürlich nur eine Möglichkeit, denn arbeiten ist immer noch besser, als das Bier vorm Fernseher.
Die Gemeinde ist heute eine der wirtschaftlich stärksten in ganz Deutschland, sagte der Kreischef. Hier wurde mit der Entwicklung zu einem interessanten Wirtschaftsstandort sehr früh begonnen. Wesentlich war dabei die Gründung des TPO (Technologiepark Ostfalen) bei dem der Landkreis Gründungsmitglied ist. Barleben hat über die ganzen Jahre gute Arbeit geleistet. Heute ist die Ansiedlung von Unternehmen schwieriger. Deshalb muss mehr Wert auch auf die Betriebserweiterung gelegt werden. Auch die Gewerbesteuer spielt bei dieser Entwicklung eine wesentliche Rolle. Weiter müssen die Bedingungen für Menschen und Unternehmen verbessert werden.
Zum aktuellen Thema Zwangseingemeindung sagt der Bördelandrat: „Vorerst ist dieses Thema vom Tisch.“ Die Entwicklung einer Gemeinde ist mit ihrer Selbstständigkeit viel besser zu realisieren. Schauen wir nur nach Neu-Olvenstedt und gleichzeitig nach Barleben. Wie sehen heute beide Ortskerne aus…? Man sollte aufeinander zugehen. Es ist wichtig, das man nicht übereinander redet, sondern miteinander – nur das bringt beide Seiten voran, sagte der Landrat.

Vortrag 3

Bürgermeister Keindorff übergab dann das Wort an Monika Kukuk, der Direktorin der Barleber Sekundarschule. Sie gab ein Resümee zum  praxisorientierten Unterricht. Die Schule will ihre Schüler befähigen, besser in das Arbeitsleben zu kommen. Frau Kukuk sagte: „Es ist in Deutschland immer noch ein Novum, dass Unternehmen und Schule für eine bessere Berufsvorbereitung der Schüler zusammenarbeiten.“ Das ist auf einem guten Weg, denn der Praxistag in Unternehmen vor Ort wird seit gut einem Jahr mit Erfolg durchgeführt.
Dann nannte Sie wesentliche Aspekte ihrer Arbeit
-         Heute schicken Eltern ihre Kinder eher in eine private Schule als in eine staatliche
-         Die neue Sekundarschule in Barleben will auch verstärkt neue Lerninhalte vermitteln
-         Schüler sollen für einen Übergang ins Berufsleben besser befähigt werden
-         Denn Abbrecherquote bei den Azubis ist sehr hoch
-         Enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, denn Unternehmen zeigten in der Vergangenheit großes
          Interesse am praxisorientierten Unterricht
-         Vermittlung von Werten und Normen wie Ordnung, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und Pünktlichkeit
-         12 von 14 Schülern des Jahrganges 2006/07 haben einen Lehrvertrag erhalten
-         Ein Unternehmer (Fenster-Tiedge aus Dahlenwarsleben) Sponserte Nachhilfeunterricht für einen Hauptschüler
-         Dank auch an die Niederlassung von TNT Express in Barleben für ihr Engagement. Firma hat extra eine 
          Managerin Schule-Unternehmen“ berufen
-         Hauptschüler sind eher Praktiker und sehr zufrieden  mit der Unternehmensarbeit
-         Selbst die Behörden haben inzwischen sehr aufmerksam reagiert und stehen sehr aufgeschlossen hinter der  
          Schule
-         Resümee nach öffentlicher Prüfung vor Unternehmern: Das Niveau der Hauptschüler ist höher als erwartet
-         Der Nebeneffekt dieser „öffentlichen“ Prüfung war, dass drei Unternehmen ein Azubi -Angebot gemacht haben

Abschließend sagte die Schulleiterin: „Wir wollen eine neue Qualität des Lernens, ein Lernen, um die eigene Zukunft besser zu meistern.

Vortrag 4

Zum Schluss gab der Bürgermeister das Wort an Ines Thiede. Die Unternehmensgründerin einer Coaching- und Rhetorikagentur möchte Unternehmen helfen durch bessere Rhetorik und Körpersprache oder auch nur durch Verbesserung der Selbstpräsentation, dass u.a. Außendienstmitarbeiter noch sicherer und kommunikativer zu ihren Kunden werden. Für Interessenten hatte sie einiges Info-Material mitgebracht.

Diskussion

In der anschließenden Diskussion bat Volkhard Meinecke die Unternehmen nochmals, sich ins Branchenbuch auf der Barleber Internetseite einzutragen. Hier findet man inzwischen fast 100 Unternehmen des Barleber Standortes. Weiter machte er auf das 11. Unternehmerfrühstück am 11. Januar 2008 bei der Firma Europart in Barleben aufmerksam. Diese Veranstaltung wird das Thema Energie haben.

Dazu sagte Prof. Dr. Krampitz von der Gesellschaft zur Förderung Innovativer Elektrotechnologien, das es heute wichtig ist, Energien nicht speichern, sondern puffern und man rede heute zu wenig über alternative Rohstoffe zur Energiegewinnung.
Frank Goldmann von Comex-Computer sagte, dass ihm das Unternehmerfrühstück wichtig zum Kontaktaufbau ist. Die Firmenpalette könnte seiner Meinung nach jedoch noch erweitert werden.

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten Interessierte an einer Betriebsführung durch die Firma Laempe und Mössner teilnehmen.

Barleben, 23.11.2007 (gez. Volkhard Meinecke)

Teilnehmerliste

Frau	Bausenwein	Tupperware Bezirkshandlung Bausenwein
Herr	Bausenwein	Tupperware Bezirkshandlung Bausenwein
Herr	Dr. Häfke	IGZ
Herr	Dr. Müller	Netzwerk Kommunikation
Herr	Dr. Ude	Mahreg-Automotive
Herr	Fröhndrich	Europart Technischer Handel
Herr	Gabelmann	Laempe & Mössner
Herr	Goldmann	Comex-Computer
Herr	Herrmann	Agrar-Genossenschaft eG Magdeburg-Nord
Frau	Herpich	NH Magdeburg/Ebendorf
Herr	Heydenreich	Magdeburger Schweißtechnik GmbH
Herr	Jassen	Heizung, Sanitär, Klempnerei
Frau	Jäger	Unternehmerbüro Gemeinde Barleben
Herr	Keindorff	Bürgermeister Gemeinde Barleben
Frau	Kukuk	Sekundarschule Barleben
Herr	Langhof	Teleport
Frau	Lüder	Volvo Autohaus Haas
Herr	März	Auto März Fahrzeugtechnik und Anlagen GmbH
Herr	Meinecke	Kontaktbüro Wirtschaft Gemeinde Barleben
Herr	Meseberg	Gemeinde Barleben
Herr	Montag	Allianz GV
Herr	Nielebock	EBAG Elbebau
Herr	Olbricht	Elektromotoren und Gerätebau GmbH
Herr	Prof. Dr. Krampitz	ENA Elektrotechnologien und Anlagenbau GmbH
Herr	Reppe	TNT Express GmbH
Frau	Schlee	Unternehmerbüro Gemeinde Barleben
Frau	Schwarz	Laempe & Mössner
Herr	Skubowius	Redakteur Mittellandkurier
Herr	Sprieß	Technologietransfer
Frau	Thiede	Coaching- und Rhetorikagentur "Flirticus"
Frau	Timme	Phönix Technologie
Herr	Tretschok	Netzwerk Kommunikation
Herr	Uhlemann	Nordenia International Service
Herr	Wagner	Hotel Sachsen-Anhalt
Herr	Webel	Landrat des Bördekreises
Frau	Zachow	NH Magdeburg