Unternehmerfrühstück - Archivierte Daten 

Unternehmerfrühstück

06. Oktober 2006, Druck- und Verlagshaus (Volksstimme), Verlagsstraße 1, Barleben

Tagesordnung • Begrüßung durch den Bürgermeister der Gemeinde
  Barleben, Franz-Ulrich Keindorff. Vorstellung der
  Mediengruppe Magdeburg durch den Gastgeber.

• Informationen zum Bildungs- und Innovationsstandort 
   Barleben von Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff

• Vortrag von Frau Monika Kukuk, Schulleiterin der 
  Sekundarschule der Gemeinde Barleben, zum Thema:  

   "Praxisorientierte Sekundarschule Barleben"

• Diskussion und Sonstiges

• Kurze Betriebsführung für interessierte Teilnehmer


Begrüßung

Der Bürgermeister der Gemeinde Barleben, Franz-Ulrich Keindoff begrüßte die anwesenden Vertreter der Barleber Unternehmen und bedankte sich bei den Gastgebern der Mediengruppe Magdeburg, Herrn Jörg Mansch und Herrn Clemens Schmidt.

Nach Bekanntgabe der Tagesordnung erläuterten Herr Mansch und Herr Schmidt in Co-Moderation mit einer Power-Point-Präsentation die Historie und den heutigen Stand der Mediengruppe Magdeburg mit den Gruppenteilen Volksstimme, General-Anzeiger, Online-Zeitung, Biberbeilage, Biberpost und Biber-direkt.

Die Volksstimme wurde schon 1890 als SPD-Zeitung gegründet und 1933 von den Nazis verboten. 1947 wurde der Zeitungsname als Organ der SED im damaligen Bezirk Magdeburg wiederbelebt. Zum Ende der DDR hatte die Volksstimme eine Auflage von über 450 000 Exemplaren.

Im Januar 1990 erklärten die Redakteure – als zweite Zeitung in der DDR ihre Unabhängigkeit. Im Jahr darauf, 1991 privatisierte die Treuhand  Verlag und Druckerei und verkaufte sie an die Verlagsgruppe Bauer aus Hamburg

1993 wurde in Barleben der Grundstein für ein neues Offsetdruckzentrum gelegt – seinerzeit das modernste Europas. Es ging 1994 in die Produktion. Heute erscheint die Volksstimme in einer Auflage von über 250 100 Exemplaren mit 17 Lokalausgaben. Ein weiteres Zeitungsobjekt ist der General-Anzeiger, der als Anzeigenblatt mittwochs und sonntags erscheint.

Herr Schmidt nannte noch weitere interessante statistische Zahlen, auch zu den neuen Geschäftsfeldern der Mediengruppe wie Biber, Biberpost und Biber direkt.


Volksstimme

Tägliche Leser: 563 000,
Reichweite: 59,2% der Gesamtbevölkerung im Verbreitungsgebiet
Leser von 14-29 Jahre: 48,7% der Gesamtbevölkerung im Verbreitungsgebiet
Vertrieb: 9 Grossisten, 4 Bahnhofsbuchhandlungen, 2226 weitere Verkaufsstellen

Zusteller: 1704

Jede Nacht ca. 9000 km Zustellstrecke

Der General-Anzeiger erscheint in einer Auflage von 1,1 Millionen Exem-plaren, die in 13 Lokalausgaben erscheinen.

Seit Ende 2000 gibt es die Volksstimme auch digital. Hier wurden bisher 2,2 Millionen Zugriffe gezählt.

Neben dem Informationsangebot Zeitung wurde im Januar 2000 das Logistik-Geschäftsfeld Biberpost gegründet. Nach anfänglich geringem Wachtum ging 2005 die Kurve nach oben. Heute hat die Biberpost, auch mit eigenen Briefmarken, täglich ca. 2000 Kunden. 2500 Zusteller bringen die Post zwischen Hannover und Frankfurt/Oder oder Mecklenburg und Cottbus zu den Adressaten.

Der Biber direkt beschäftigt sich mit Direktmarketing, Adressenvermietung, Erstellung und Zustellung von Werbemitteln.

Auf die anschließende Frage eines Teilnehmers nach einer Veränderung der Volksstimme-Ausgaben nach der Kreisgebietsreform sagte der Chefredakteur, Dr. Kadell, dass alles vorerst so bleibt wie es ist.


Informationen zum Innovations- und Bildungsstandort Barleben

Bürgermeister Keindorff informierte anschließend die Teilnehmer ausführlich über den Bildungsstandort Barleben.

• Der Innovations- und Bildungsstandort beginnt in der Gemeinde mit den insgesamt fünf Kindereinrichtungen wie Krippe (1), Kindergarten (1), Kindertagesstätten (2) und Hort (2).

• Der Hort und die Grundschule wurden vor 3-5 Jahren von grundauf saniert. Ihr Einzugsbereich ist der Ort Barleben.

• Eine weitere Grundschule in Barleben ist die bilinguale Grundschule „Pierre Trudeau“, die sich in privater Trägerschaft des Ecole-Vereins befindet. Hier wird ab Klasse 1 zweisprachig unterrichtet. Ab Klasse 3 kommt eine weitere Fremdsprache dazu.

• Ebenfalls in Ecole-Trägerschaft ist das mehrsprachige Gymnasium in Barleben.

• Die vierte Bildungseinrichtung am Standort ist die Sekundarschule deren neues modernes Gebäude ab Ende Dezember, nach nur sechs Monaten Bauzeit, bezugsfertig ist.

In seinen weiteren Ausführungen sprach der Bürgermeister die Probleme der Schüler an, wenn sie ins Berufs- und Arbeitsleben wechseln. Die berechtigten Klagen der Wirtschaft über fehlendes Verständnis zu Berufen und Berufsalltag, Disziplin und Verantwortungsbewusstsein bei den jugendlichen Berufsanfängern muss schon im Vorfeld entgegengearbeitet werden. Der Kontakt zur Wirtschaft und die Sensibilisierung auf das Arbeitsleben muss bereits in der Schulzeit eine Rolle spielen.

Die Zusammenarbeit Schule-Wirtschaft soll in Barleben einen neuen, herausragenden Stellenwert im Unterricht erhalten.

Es geht darum, so der Bürgermeister, dass alle Schüler der Sekundarschule ab Klasse 8 Praktika in verschiedenen Unternehmen des Standortes Gemeinde Barleben machen.

Darüber hinaus – wegen des Schuleinzugsgebietes aus Orten der Niederen Börde - werden auch hier Unternehmen gesucht, die Praktikumsplätze bereitstellen können. Deshalb will Bürgermeister Keindorff eine gleichartige Veranstaltung gemeinsam mit der Bürgermeisterin der Niederen Börde, Erika Tholotowsky, in Kürze durchführen.

Ziel ist es, den Schülern durch den direkten und permanenten Kontakt zu den Unternehmen bessere Ausgangsbedingungen für den Umstieg ins Berufsleben zu vermitteln. Das geht nur, wenn die Unternehmen auch ihre Verantwortung zum Bildungsangebot wahrnehmen. Die Gemeinde will diesen Prozess anstoßen und begleiten.


Vortrag – Praxisorientierte Sekundarschule Barleben

Die Leiterin der Sekundarschule, Frau Monika Kukuk, stellte sich den Teilnehmern vor.

Sie ist seit 15 Jahren Rektorin an Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt und seit einem Jahr Leiterin der Barleber Sekundarschule. Ihr erstes Zusammentreffen mit dem Barleber Bürgermeister , so Frau Kukuk, war für sei die Gewähr, dass man künftig gemeinsam gut zusammenarbeiten wird.

In ihrem Vortrag erläuterte Frau Kukuk den Pilotversuch „Praxisorientierte Sekundarschule Barleben“unter dem Motto „Ein Haus des Lernens für die Zukunft“. Folgende Eckpunkte wurden genannt:


•  Ausgangspunkt war die Veränderung in der Schullandschaft, die durch
   die demografische Entwicklung in Sachsen-Anhalt eine neue Qualität
   erfahren muss.

•  Die Bildungseinrichtung Schule muss sich besser auf die ebenfalls
   veränderten Bedingungen in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt einstellen.
   Den Schülern müssen neue, den künftigen Bedürfnissen gerechte Inhalte
   vermittelt werden.

•  Die Sekundarschule hat derzeit 231 Schüler und 27 Lehrer

•  Praxisorientiertes Lernen steht auf drei Säulen
       1. Schülerfirmen
       2. Praxistage in der Wirtschaft
       3. Arbeitsgemeinschaften


1. Die künftige Schülerfirma “Schülercafé „ wird z. B. als eigenständiges wirtschaftliches Unternehmen geführt – gemeinsam mit dem NABU Barleben soll gesunde Ernährung durch Vollwertkost eine wichtige Rolle spielen. Auch eine Schulgärtnerei und ein IT-Servicedienst wären in diesem  Bereich realisierbar.

2. Die Praktikumstage in der Wirtschaft werden unterrichtsbegleitend gestaltet. Jeder Schüler führt zu seinem Praktikumsunternehmen eine Arbeitsmappe, in die Rechercheaufgaben über Firma und Produkte gefordert und bewertet werden.

3. Das Schülertheater der Schule ist mit seinen Vorstellungen mehrmals im Jahr auch über Barlebens Ortsgrenzen aktiv und bekannt.

Darüber hinaus sollen weitere Arbeitsgemeinschaften  geschaffen werden, z.B. die AG Astronomie und die AG Sprachen. Eine AG Handball wurde kürzlich gegründet.

Frau Kukuk nannte dann, neben den offensichtlichen Problemen, die die Schüler haben, die Ziele des Modellversuchs:

•  Im zwischenmenschlichen Bereich sind die verkümmerten Normen der
   Umgangsformen unter den Schülern zu bemängeln (Disziplin, Höflichkeit,
   Pünktlichkeit…)

•  Schüler haben diffuse oder gar keine Vorstellungen von Berufen oder
   vom Arbeitsalltag.

•  Es gibt zu viele Ausbildungsabbrecher (schon nach zwei bis drei Monaten).

•  Die werden dann von den Arbeitsagenturen von einer in die andere
   Maßnahme geschickt. 

• 
 Hier ist der Ansatz, den die Schule mit dem praxisorientierten Unterricht
   verändern will.

• 
Schule und Unternehmen müssen enger zusammenarbeiten. Es müssen
   gemeinsam Wege gefunden werden, die die unterschiedlichen Aufgaben
   von Schule und Wirtschaft besser kanalisieren lassen.

•  Ziel ist, möglichst für viele Firmen Personal aus dem Schulnachwuchs
   zu finden. Mit einem wöchentlichen Tag praktischer Arbeit, an dem auch
   Produktionsprozesse anschaulich und verständlicher werden, sollen die
   Schüler Erfahrungen sammeln, um sich schon vor dem Schulende besser
   orientieren zu können. Diese Aufgabe muss künftig für alle beteiligten in
   der Gesellschaft Maßgabe werden.

Frau Kukuk gab das Wort dann an den Lehrer Andreas Leonhardt. Er ist neben einem weiteren Kollegen der Verantwortliche für den Praxistag.

Herr Leonhardt sagte: Hauptschüler haben weitaus mehr Probleme eine Lehrstelle zu finden als andere Bildungsabschlüsse. Gerade hier ist es unsere Aufgabe motivierend einzugreifen.

Das Programm „Praxisorientiert“ wird schon in der Klasse 7 mit Betriebsbesichtigungen begonnen.

Als Gäste brachte der Klassenlehrer vier Schülerinnen und Schüler zum Unternehmerfrühstück mit – Hauptschüler, die sich den Anwesenden vorstellten und von ihren Erfahrungen bei der Suche nach einem Praktikumsplatz berichteten. Dazu zeigten sie auch ihre im Unterricht erstellten Bewerbungsmappen.

Für diesen, für die Schüler doch nicht leichten „Auftritt“, erhielten sie kräftigen Applaus.

Frau Kukuk verwies mit Nachdruck darauf hin, dass es das Ziel der Schule ist, für jedem Schüler seinen Fähigkeiten entsprechend einen Praktikumsplatz zu finden.


Diskussion

Bürgermeister Keindorff bedankte sich bei Referenten und Schülern und sicherte eine breite Unterstützung der Gemeinde zu. Dann eröffnete er die Diskussion.

Frau Schwarz von der Meitzendorfer Firma Laempe & Mössner war mit dem Ausbildungsleiter ihres Unternehmens, Herrn Schlee, erschienen.

Durch Eignungstests versucht der weltweit agierende Gießereimaschinenbauer den Jugendlichen die Berufsfindung zu erleichtern. Nach seinen Erfahrungen, erklärt Herr Schlee, sind es oft Verwandte und Bekannte, die den Schülern Firmen empfehlen. Gegenwärtig bildet die Firma Laempe 25 Azubis aus.

Der Geschäftsführer der Barleber Elektromotoren und Gerätebau GmbH, Herr Olbricht, informierte über seine Erfahrungen mit Praktika im Jahr 2004/05. Er sagte, dass die von Frau Kukuk genannten Probleme von Verhaltensweisen der Schüler auch in seiner Firma auftraten. So mussten z. B. die Praktikanten lernen, pünktlich zu erscheinen und zu gehen oder den Friseurtermin zu verlegen, weil er in der Arbeitszeit lag. Auch in den Umgangsformen ist viel Nachholebedarf. Das hat jedoch das Unternehmen, das in  60 Länder exportiert, nicht abgehalten, heute wieder zwei Schüler einzustellen.

Prof. Dr. Krampitz sagte, sein Unternehmen hat bisher nicht ausgebildet. Er bat um Verständnis, dass er eine Praktikumsaussage nicht sofort geben könne. Das muss er natürlich erst mit seinen Mitarbeitern beraten, wie man das in der Firma Elekrotechnologien und Anlagenbau umsetzen kann. Auch gab er zu bedenken, dass versicherungstechnisch noch Fragen offen sind.

Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Keindorff bei allen Teilnehmern für diese interessante Veranstaltung, die in der Gemeinde Niedere Börde mit den dort ansässigen Unternehmen wiederholt werden soll. Dadurch können wohnortnah Praktikumsplätze für Schüler der Sekundarschule

Barleben aus diesem Verwaltungsbereich vermittelt werden.

Im Anschluss an das Unternehmerfrühstück wurde interessierten Teilnehmern bei einem Betriebsrundgang die Technik des Zeitungsdrucks gezeigt.


Teilnehmer

Herr Albrecht  Schulleiter Ecole-Grundschule
Herr André Simchen Immobilien
Herr Barthel P.S. Personalberatung und -vermittlung
Frau Bausenwein Tupperware Bezirkshandlung Bausenwein
Frau Braune Kroha-Druck GmbH
Herr Dr. Fischer ESA Erfinderzentrum Sachsen-Anhalt
Herr Fröhndrich Europart Fahrzeugteile
Frau Geyer Abakus GmbH
Frau Görs Pe-Ra Trading Company
Herr Gutmann REGIO COM GmbH
Frau Helbig Curt Schröter Nachf. - DAF Nutzfahrzeuge
Herr Herrmann Agrar-Genossenschaft e. G. Magdeburg-Nord
Herr Hesse Pe-Ra Trading Company
Herr Heydenreich Magdeburger Schweißtechnik GmbH
Frau Hevekerl Magdeburger Verlags- und Druckhaus
Herr Hoffmann GVI
Herr Hofmann
Hofmann & Helbig GmbH u. Co. Fahrzeugbau KG
Herr Keindorff Wirtschaftsagentur Barleben 
Frau Kempe Magdeburger Verlags- und Druckhaus
Herr Prof. Dr.Krampitz ENA Elektrotechnologien und Anlagenbau
Frau Kukuk Rektorin Sekundarschule Barleben
Herr Leonhardt Sekundarschule Barleben
Frau Lüder Volvo Autohaus Haas
Herr Mansch Magdeburger Verlags und Druckhaus
Herr März Auto-März Fahrzeugtechnik und Anlagenbau
Herr Olbricht  Elektromotoren und Gerätebau GmbH
Herr Probst Backshop Beims GmbH
Herr Pusch Landesschützenverband
Herr Reppe TNT Express GmbH
Herr Schmidt Magdeburger Verlags und Druckhaus
Herr Schramke Blenk & Schramke Fahrzeugpflege
Herr Schultze Personalvermittlungsagentur Personal Total
Frau Schwarz Laempe & Mössner
Frau Tholotowsky Bürgermeisterin Gemeinde Niedere Börde
Herr Tretschok Netzwerk Kommunikationssysteme GmbH
Frau Veit Schulleiterin Grundschule Barleben
Herr Wagner Hotel Sachsen-Anhalt, Barleben
   
Vertreter der Gemeindeverwaltung Barleben  
   
Herr Keindorff Bürgermeister
   
Herr Meinecke
Kontaktbüro Gemeinde/Wirtschaft und Redakteur Internet
Herr Skubowius Redakteur Mittellandkurier


Archiv Unternehmerfrühstück

 



6. Unternehmerfrühstück im Druckhaus der Volksstimme

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